093 | Uberis in Schach halten » Kuhverstand

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093 | Uberis in Schach halten

Streptococcus uberis und seine Verbreitung 

Streptococcus uberis hat eine Nachweisrate von 20-40 Prozent im norddeutschen Raum. Damit ist dieser Mastitiserreger am weitesten verbreitet. Auf Platz zwei folgt Staph. aureus mit um die 5 Prozent. Die anderen Erreger haben eine Nachweisrate von um die 1Prozent beim MQD Mastitislabor. 

Wie das Fell gehört auch Streptococcus uberis zur Kuh

Uberis kommt auf dem Feld, im Futter und nicht zuletzt auch in und an der Kuh einfach vor. Er ist  Hautbewohner und Darmbewohner von Rindern. So wird er natürlich auch ausgeschieden und kommt im Kot vor. Die Konzentration im Kot hängt wiederum mit der Fütterung zusammen. Wenn sich Uberis im Darm stark vermehrt, wird er logischerweise auch vermehrt ausgeschieden. Streptococcus uberis ist genetisch sehr vielfältig. Es gibt von ihm viele verschiedene Stämme. In Zukunft könnte vermehrt zwischen den Stämmen unterschieden werden.

Der Unterschied zu Aureus 

Uberis ist ein Umweltkeim und wird bei der Kuh auch immer mit dabei sein, das unterscheidet ihn von S. aureus, dieser ist mitunter stark seuchenhaft und sollte konsequent saniert werden. So eine Sanierung ist auch mit einer geringen Merzungsrate möglich. Mehr dazu im Aureus-Webinar.

Warum machen normale Umwelterreger so viele Mastitiden

Eigentlich kann die Kuh gut mit dem Uberis-Keim umgehen. Wir sollten uns fragen: Warum macht dieser eigentlich harmlose Keim so viele Euterprobleme? Und da kommt ihr Wirt ins Spiel: Unsere Milchkuh. Sie braucht gute Bedingungen, um gesund zu bleiben. Wir haben drei Faktoren herausgearbeitet, die eine Wahrscheinlichkeit für Euterentzündungen stark reduzieren können.

Faktor 1: Das Futter

Unsere Kühe leisten mit ihrem gesamten Stoffwechsel herausragende Arbeit. Es lohnt sich, an der Qualität vom Futter und auch an der Rationsgestaltung zu arbeiten. Die Fütterung ist die Basis für die Milchproduktion. Insbesondere die Hygiene rund um das Futter ist bei Umweltkeimen sehr wichtig.

Faktor 2: Haltung

Sozialer Stress durch Überbelegung, häufiger Gruppenwechsel oder auch durch vom Mensch verbreitete Hektik führt zu einem nicht optimal arbeitenden Immunsystem. Das Immunsystem reagiert dann zu stark, wenn es eigentlich „gelassen“ bleiben kann oder zu wenig, wenn es „Gas“ geben sollte. 

Faktor 3: Melken

Der Keim wandert durch den Strichkanal ins Euter. Daher ist eine gute Hygiene beim Melken sehr wichtig. Wenn das Euter vorgeschädigt ist oder der Schließmuskel nicht mehr gut funktioniert, dann steigt auch die Gefahr für Entzündungen.

Webinare Mit Birgit Schwagerick


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Danke an Dr. Birgit Schwagerick für das Podcast-Interview. Birgit arbeitet beim MQD Mastitislabor und ist Referentin bei den oben angezeigten Webinaren.

Viel Spaß mit deinen Kühen und genieße das Leben!

Dein Christian Völkner