75 % aller Kuhkrankheiten entstehen in den ersten 30 Tagen nach der Kalbung – und der Ursprung liegt häufig im Trockenstand.
Die Trockenstehen, bekommen im Alltag oft wenig Beachtung. Dabei entscheidet sich genau hier, wie stabil und gesund deine Kühe in die neue Laktation starten.
In dieser Podcastfolge spreche ich mit Anne-Marie Decker von Cowmanager darüber, warum die Transitphase so entscheidend ist – und wie digitale Herdenüberwachung helfen kann, Probleme frühzeitig zu erkennen.
Wenn Daten zeigen, was im Stall wirklich passiert
Cowmanager misst das Verhalten jeder einzelnen Kuh – Fresszeit, Wiederkauen, Aktivität.
Was auf den ersten Blick nach Zahlen aussieht, wird mit etwas Erfahrung zu einer Art Sprache der Kühe.
Anne-Marie erklärt im Gespräch, wie sich daraus klare Muster ableiten lassen:
- Ein Anstieg der „nicht aktiven Zeit“ kann ein frühes Warnsignal sein.
- Wenn Fress- und Wiederkauzeiten gleichzeitig sinken, lohnt sich ein Blick auf Futtertisch und Ration.
- Je nachdem wie früh sich die Linien von Wiederkauen und Inaktivität wieder kreuzen, weißt du: Die Kuh kommt wieder gut ins Fressen
Besonders spannend: Betriebe, die ihre Transitphase regelmäßig auswerten, erkennen, wo Managementfehler entstehen, bevor sich Krankheiten zeigen.
Trockensteher brauchen mehr Aufmerksamkeit
Rund 80 % der Kühe, die im Trockenstand einen Alarm auslösen, zeigen später auch einen Gesundheitsalarm in den ersten 30 Tagen nach der Kalbung.
Das heißt: Wer hier früh reagiert, spart Behandlungen, Zeit und Nerven.
Ein einfaches Beispiel: Wird zu wenig oder zu selten Futter nachgeschoben, zeigen die Kurven schnell tiefe Einbrüche. Mehrmals täglich ranschieben oder täglich frisch füttern kann da bereits den Unterschied machen.
Futter, Restmengen und Stallruhe
Ein weiteres Thema, das wir besprechen: die Restfuttermengen.
5 % Restfutter klingen nach Verschwendung – doch genau das sorgt für mehr Ruhe und gleichmäßigere Fresszeiten.
Wird zu knapp gefüttert, stehen alle Kühe gleichzeitig am Futtertisch, was Stress und Unruhe erzeugt. Wer dagegen etwas großzügiger füttert, schafft Entspannung – und stabile Pansengesundheit.
Auch das Verhältnis von Kuh zu Fressplatz spielt eine Rolle. 1:1 ist ideal, aber noch wichtiger ist, dass immer Futter verfügbar und erreichbar bleibt.
Werbung:
CowManager ist das führende Sensorsystem zur Überwachung von Fruchtbarkeit, Gesundheit und Fütterung – mit nur einem Sensor vom Kalb bis zur Kuh.
Bauchgefühl trifft Daten
Viele Landwirte verlassen sich zu Recht auf ihr Gespür.
Doch die Kombination aus Erfahrung und Datenanalyse ist heute der Schlüssel.
Ein Beispiel: Wenn der Fütterer in Urlaub ist, zeigen die Kurven sofort Unterschiede – weniger Fresszeit, andere Rhythmen.
So werden Daten zum Werkzeug, um Routinen zu überprüfen und Abläufe zu verbessern – mit Hilfe der Daten bringst du Sachlichkeit in die Diskussion mit deinem Team. Nutze Daten als Hilfsmittel für ein besseres Herdenmanagement.
Fazit zur Arbeit mit dem Cowmanager Ohrsensor
Diese Folge zeigt: Wer den Trockenstand versteht, versteht die Kuh. Denn was hier passiert, entscheidet über Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung.
Und mit Systemen wie Cowmanager kannst du das sichtbar machen – nicht, um dich von Technik abhängig zu machen, sondern um dein Gefühl mit Fakten zu stärken.
Weiterführende Links
Deine nächsten Schritte
Viel Spaß mit deinen Kühen und genieße das Leben!
Dein Christian Völkner