Die Anfänge der dreirassenkreuzung
Fruchtbarkeitsprobleme, anfällige Klauen, schwieriger Laktationsstart: Viele Milchviehhalter kennen das. Und irgendwann stellt sich die Frage: Liegt’s an der Haltung, Fütterung – oder vielleicht doch an der Genetik? In dieser Podcastfolge von Kuhverstand spreche ich mit Udo Carstensen, Gründer von Hybrid Genetics und langjähriger Verfechter der Hybridzucht beim Milchvieh. Sein Ziel: Gesündere, langlebigere Kühe durch gezielte Kreuzung mit drei Rassen.
2003 hat Udo Carstensen auf seinem damaligen Milchviehbetrieb die ersten Erfahrungen mit dem Kreuzen gemacht. Seit dem hat sich immer weiter in die Hybrid-Zucht von Milchrassen eingearbeitet. Das hat ihn auch in die USA geführt, dort hat der Besamungstechiker Mike Osmundson Ende der 90er mit 9 Milchviehhalter etliche Kuhrassen ausprobiert. Das Ziel: Eine bessere Kreuzungskuh erzeugen als die klassische HF-Kuh. Wenn reinrassige Sorten oder auch Tierrassen verpaart werden entsteht in der Regel ein deutlich leisterungstärkerer Nachkomme als es von der Genitk der Eltern zu erwarten war: Der Heterosis-Effekt. Die Folge beim Milchvieh sind mehr Robustheit, bessere Futterverwertung und oft auch mehr Milch pro Lebenstag. Im Gespräch teilt Udo nicht nur seine persönlichen Erfahrungen, sondern geht auch auf wirtschaftliche Vorteile und praktische Herausforderungen ein. Er räumt mit gängigen Vorurteilen auf, spricht über die Anfangszeit mit Hybridzucht – und warum sich der Schritt für viele Betriebe lohnen kann, die heute vor ähnlichen Problemen stehen wie er damals.
Diese Themen erwarten dich in der Folge:
- Was genau ist der Heterosis-Effekt – und wie wirkt er sich im Stall aus?
- Warum Inzuchtprobleme oft übersehen werden, obwohl sie längst spürbar sind
- Was aus ökonomischer Sicht für Kreuzungen spricht (Spoiler: stabilere Kühe, geringere Tierarztkosten)
Am Ende bleibt eine Erkenntnis: HF-Kühe haben ihre Vorzüge aber auch ihre Herrausforderungen. Es ist gut die verschieden Möglickeiten in der Zucht zu kennen und für sich das passende Vorgehen zu finden. Und das kann auch die Hybridzucht mit drei Rassen sein.
Wann Hybridzucht in der Sackgasse endet?
Wichtig falls du Hybrid-Zucht in Erwähnung ziehst gilt folgendes zu beachten:
- Wichtig: Die Zucht mit nur zwei Rassen bedeutet, dass du mit den Nachkommen nicht wirtschaftlich weitermachen kannst. Der Hetrosis-Effekt ist dann auf Dauer einfach nicht hoch geung.
- Es ist ein Marathon und kein Sprint. Du wirst etliche Jahre brauchen um deine Erfahrungen zu sammeln.
- Dein Umfeld, wird reagieren wenn deine Herde bunter wird. Das ist nicht immer angenehm. Oft tritt Unverständnis und kritische Töne auf.
Links zur Hybrid-Zucht
- Hybrid Gentics
- YouTube-Kanal von Hybrid Gentics
- Auch im Club der alten Kühe gibt es Erfahrungen mit der Hybrid-Zucht. Bei uns sind ausdrücklich verschiedene Zuchtsysteme erwünscht. Wichtig ist das dein Zucht zu dir und deinen Anforderungen passt.
Viel Spaß mit Deinen Kühen und genieße das Leben
Dein Christian Völkner